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Geringfügige Beschäftigung während Arbeitslosigkeit: Massive Änderungen ab 2026
Ab 2026 gelten strengere Regeln für geringfügige Beschäftigungen während Arbeitslosigkeit. Unternehmen und Arbeitslose sollten Fristen, Ausnahmen und die Geringfügigkeitsgrenze genau beachten, um den Anspruch auf Arbeitslosengeld nicht zu gefährden.
Ab 01.01.2026 dürfen Arbeitslose nur noch in bestimmten Ausnahmefällen einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen. Die Zuverdienstmöglichkeiten werden damit stark eingeschränkt.
Wer darf weiterhin einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen?
Bestehende Beschäftigungen
Wer vor der Arbeitslosigkeit mindestens 26 Wochen neben einer vollversicherten Beschäftigung einen geringfügigen Nebenjob hatte, darf diesen auch weiterhin ausüben.
Hinweis:
Die geringfügig fortgeführte Beschäftigung schadet dem Anspruch auf Arbeitslosengeld nicht, solange das Einkommen unter der Geringfügigkeitsgrenze bleibt. Wird die Grenze in einem Monat jedoch überschritten, entfällt mangels Arbeitslosigkeit das Arbeitslosengeld für diesen Monat.
Langzeitarbeitslose
Langzeitarbeitslose (dh mindestens 365 Tage arbeitslos) dürfen einmalig für bis zu 26 Wochen eine geringfügige Beschäftigung ausüben, ohne den Anspruch auf Arbeitslosengeld zu verlieren.
Hinweis:
Unterbrechungen der Arbeitslosigkeit von bis zu 62 Tagen bleiben unberücksichtigt, damit Arbeitsversuche oder Probemonate nicht dazu führen, dass danach erneut ein Jahr Arbeitslosigkeit erforderlich wäre. Ausgenommen sind Unterbrechungen, die nicht im Zusammenhang mit Arbeit oder Krankheit stehen, wie etwa Urlaubsersatzleistungen oder Kündigungsentschädigungen. Der Zeitraum des geringfügigen Zuverdienstes beginnt mit Antritt der geringfügigen Beschäftigung und endet 26 Wochen später – unabhängig davon, ob die Tätigkeit durchgehend oder nur an einzelnen Tagen ausgeübt wird. Beginnt die Beschäftigung beispielsweise am 7. April, endet der Zeitraum am 5. Oktober. Wird die geringfügige Beschäftigung nicht beendet, gilt während dieser Zeit keine Arbeitslosigkeit. Der 26-Wochen-Zeitraum kann je Anwartschaft nur einmal genutzt werden.
Ältere oder behinderte Arbeitslose
Langzeitarbeitslose über 50 Jahre oder mit einer Behinderung von über 50 % dürfen eine geringfügige Beschäftigung ohne zeitliche Befristung ausüben.
Arbeitslose nach langer Krankheit
Arbeitslose, die mindestens 52 Wochen krankheitsbedingt Krankengeld bezogen haben (einschließlich Rehabilitations- oder Umschulungsgeld), dürfen für bis zu 26 Wochen eine geringfügige Beschäftigung aufnehmen, um schrittweise wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert zu werden.
Arbeitslose, die keine Ausnahme erfüllen
Arbeitslose, die keiner der Ausnahmen unterliegen, müssen ihre geringfügige Beschäftigung bis spätestens 31. Jänner 2026 beenden, sonst entfällt der Anspruch auf Arbeitslosengeld bzw Notstandshilfe.
Was Unternehmen beachten müssen
Unternehmen müssen künftig stärker prüfen, welche Arbeitslosen für geringfügige Jobs infrage kommen, die Dauer der Beschäftigung dokumentieren und die Geringfügigkeitsgrenze beachten, um Rechts- und Anspruchsprobleme zu vermeiden.
Beendigung von Arbeitsverhältnissen
Zunächst sind alle geringfügigen Dienstverhältnisse mit Arbeitslosen zu prüfen, ob sie unter eine der vier Ausnahmeregeln fallen. Arbeitsverträge von Personen, die die neuen Voraussetzungen nicht erfüllen, sind anschließend spätestens bis 31. Jänner 2026 zu beenden, damit der Anspruch auf Arbeitslosengeld bzw Notstandshilfe erhalten bleibt – es sei denn, die betroffene Person verzichtet darauf.