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26.09.2024 | Nachhaltigkeit | ID: 1184342
Kommunikation und Sprache ist eine Kernkomponente unseres Lebens, die maßgeblich beeinflusst, wie wir denken und Dinge wahrnehmen. Wie wir Konzepte und Ideen mit Sprache beschreiben und bestimmen, trägt entscheidend dazu bei, wie wir über diese Konzepte und Ideen nachdenken und schlussendlich, wie wir handeln und mit ihnen umgehen können.
Wenn wir über emotional aufgeladene Themen wie unsere Zukunft, den Klimawandel und nachhaltige Entwicklung sprechen, dann unterhalten wir uns in den seltensten Fällen auf einer rein logischen, rationalen Ebene. Unsere Gefühle, Werte und Standpunkte, aber auch unsere Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche sind ein nahezu untrennbarer Teil der Kommunikation. Deshalb brauchen wir starke Narrative und eine effektive motivierende Kommunikation, um Menschen in ihrer Handlungskraft zu bestätigen und sie zum Handeln anzuregen. Immer mehr Unternehmen wählen dazu die Kommunikation über den Nachhaltigkeitsbericht.
Unternehmen sind heute zunehmend gefordert, ihr Handeln und ihre Resultate hinsichtlich Nachhaltigkeit zu dokumentieren, denn Konsumenten, eine kritische Öffentlichkeit (NGOs, Medien, Behörden, …) sowie Investoren sind immer stärker daran interessiert, wie ein Unternehmen Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft übernimmt. Auch Lieferanten werden zunehmend von ihren Abnehmerfirmen aufgefordert, über ihr nachhaltiges Handeln zu berichten. Der Trend ist klar: Immer mehr Unternehmen werden einer Transparenzpflicht bzgl Nachhaltigkeit und Menschenrechten unterliegen. Die Anforderungen an zu berichtende Inhalte werden immer höher und standardisierter.
Gleichzeitig bietet die Nachhaltigkeitsberichterstattung die Möglichkeit, die eigenen Anstrengungen hinsichtlich Nachhaltigkeit zu dokumentieren und in verschiedenen Medien zu teilen und zu kommunizieren. Dadurch gewinnt das Unternehmen an Sichtbarkeit und innerhalb des Unternehmens können Meilensteine geteilt und gefeiert werden. Insofern ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung ein exzellentes strategisches Kommunikationsmittel für ein Unternehmen.
Wenn der Nachhaltigkeitsbericht seinen Zweck erreichen soll, das muss er leicht leserlich aufgemacht werden und einfach für alle zugänglich sein. Gewünschte Folgen sind dabei:
Allerdings kann die Kommunikation genauso ausgenutzt werden, um dort einen Anschein von Nachhaltigkeit zu implizieren, wo es keinen gibt. Mit Nachrichten über Greenwashing-Praktiken und einem immer wachsenden Urwald an Nachhaltigkeitsaussagen ist es dabei nicht leicht, sich mit der eigenen Botschaft glaubhaft und überzeugend Gehör zu verschaffen, denn das Publikum wird immer skeptischer. Zu viele Fälle von Greenwashing machen es schwierig, herauszufinden, welchen Angaben man vertrauen kann. Genau deshalb arbeitet die EU aktuell daran, verschiedene Richtlinien herauszubringen, die die Kommunikation von Nachhaltigkeitsaussagen regeln. Dazu gehören beispielsweise die Green Claims Richtlinie oder auch die Empowering Consumers Directive (European Commission 2024).
Wendet man all diese Aspekte an und prüft man sich regelmäßig in der eigenen Kommunikation zu Nachhaltigkeit, dann ist man auf gutem Weg für eine authentische Kommunikation, frei von Greenwashing und überzeugend in den Botschaften. Der Nachhaltigkeitsbericht ist dabei nur ein Instrument von vielen.
Die Art, wie wir zur Nachhaltigkeit kommunizieren, hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie andere das Thema auf-, an- und wahrnehmen. Neben unserer Wortwahl sind unsere Offenheit für andere Perspektiven, die Transparenz, mit der wir kommunizieren und unsere eigenen Einstellungen zum Thema alles Aspekte, die bestimmen, wie erfolgreich unsere Nachhaltigkeitskommunikation ist. Genau deshalb ist es so wichtig, die eigene Nachhaltigkeitskommunikation zu prüfen und strategisch zu überdenken, damit man sicher sein kann, Greenwashing zu vermeiden und für die eigenen Ziele und Botschaften die richtige Kommunikation zu wählen.