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07.10.2020 | Öffentliche Verwaltung | ID: 1075191
Im Jahr 2018 hat die Volksrepublik China beschlossen, Importe von bestimmten Ab-fällen einzuschränken bzw komplett zu unterbinden. Diese Maßnahmen haben seither dramatische Auswirkungen auf jene globalen Abfallströme, welche seit Jahrzehnten auf gewohnten Exportschienen dem stofflichen Recycling zugeführt werden. Dies hat große Rückwirkungen auf die etablierte europäische Sekundärrohstoffwirtschaft.
Seit mehreren Jahrzehnten werden die „klassischen“ Sekundärrohstoffe – das sind Metalle sowie Papier/Pappe/Kartonagen und seit jüngerer Zeit auch Kunststoffe – international gehandelt. Ursprünglich haben Industrienationen für entsprechende Nachfrage nach diesen Sekundärrohstoffen gesorgt.
Diese Nachfragemärkte haben sich im Laufe von nur wenigen Jahren in andere Weltregionen verlagert: Wachstumsstarke Regionen wie zB Asien-Pazifik haben den Wert dieser Sekundärrohstoffe erkannt und deren Absatz durch gestiegene Nachfragen erheblich gestärkt.
Damit einhergehend ist die Qualität dieser Sekundärmaterialien im Laufe der Zeit jedoch deutlich gesunken. Mit anderen Worten: Qualitativ gute Sekundärrohstoffe verblieben bzw verbleiben in den Industrienationen, schlechte oder verunreinigte Materialien wurden - bzw werden teilweise immer noch – in Schwellenländer exportiert.
Im Laufe dieser Entwicklungen ist die Volksrepublik China zum weltweit größten Importeur von Sekundärrohstoffen aufgestiegen; größte Lieferanten waren bis vor kurzem die USA und die Europäische Union.
Aufgrund der sich zunehmend verschlechternden Materialqualitäten hat China ab Juli 2017 Importverbote für bestimmte Abfallarten – darunter insbesondere Metallschrotte, Altkunststoffe sowie Alt-Papier/-Pappe/-Karton – verhängt. Dies hat weitreichende Folgen:
Mit großer Wahrscheinlichkeit werden in Zukunft für manche Sekundärrohstoffe Entsorgungskosten entrichtet werden müssen und keine Verwertungserlöse mehr zu erzielen sein. In weiterer Folge droht ein Rückgang der Sammelmengen bei be-stimmten Kommoditäten infolge nicht mehr attraktiver Marktpreise.
Dies könnte kurz- bis mittelfristig wirtschaftlich negative Auswirkungen auf die kom-munale Finanzwirtschaft bedingen.