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11.11.2024 | Wirtschaftsrecht | ID: 1187223
Manuelle Prüfungen sind weiterhin möglich und die bisherigen Services der Gewerbeverwaltung bleiben unverändert. Zusätzlich wird optional „GISA-Express“ angeboten. Dieser Service ermöglicht, Gewerbeanmeldungen sofort nach elektronischer Einreichung und automatisierter Prüfung im GISA öffentlich einzutragen, ohne die manuelle Bearbeitung durch die Behörde abwarten zu müssen, wodurch die Erledigung des Anbringens beschleunigt wird.
Hinweis:
In den Fällen, in denen eine automatisierte Prüfung kein positives Ergebnis liefert oder technisch nicht möglich ist, erfolgt weiterhin eine manuelle Überprüfung durch die Behörde. Eine rein automatisierte negative Entscheidung ist nicht vorgesehen und wird auch zukünftig nicht angestrebt.
Es werden vereinfachte Beweisregeln für Personen mit vergangenem Auslandsaufenthalt eingeführt, da es oft schwierig ist, aktuelle ausländische Leumundszeugnisse zu beschaffen. Stattdessen kann das Nichtvorliegen von Gewerbeausschlussgründen im Ausland durch eine eidesstattliche Erklärung nachgewiesen werden.
Um Missbrauch zu verhindern, wird bei falschen Angaben die Berechtigung entzogen und ein fünfjähriger Ausschlussgrund verhängt, ohne Möglichkeit zur Nachsicht. Dies kann in verschiedenen Verfahrensvarianten festgestellt werden und betrifft auch Personen mit maßgeblichem Einfluss. Betroffene dürfen während dieser Zeit keine gewerberechtlichen Funktionen ausüben und müssen sich durch fünfjähriges Wohlverhalten in anderen Bereichen bewähren, bevor sie wieder für eine Gewerbefunktion in Betracht kommen.
Außerdem kann die Abgabe einer falschen Eidessstaatlichen Erklärung strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, insbesondere wegen falscher Beweisaussage iSd § 288 StGB oder falscher Beweisaussage vor einer Verwaltungsbehörde iSd § 289 StGB.
Die Neuformulierung des § 339 Abs 4 Z 2 GewO schafft die Grundlage, dass bei Errichtung weiterer elektronischer Validierungsmöglichkeiten über den Register- und Systemverbund gem USPG in der Zukunft diese auch gleichzeitig dazu genutzt werden können, das Angebot der unmittelbaren elektronischen Eintragung im GISA auszubauen. Derzeit ermöglicht das GISA Echtzeit-Validierungen gegen mehrere Register, wie etwa gegen das Zentrale Melderegister, das Strafregister und die Insolvenzdatei.
Künftig sollen weitere Abgleiche, wie gegen das Firmenbuch und das Zentrale Vereinsregister, ebenfalls elektronisch in Echtzeit erfolgen.
Zudem wird angestrebt, den GISA-Express auf Drittstaatsangehörige auszudehnen, sobald entsprechende rechtliche und technische Voraussetzungen erfüllt sind.
§§ 342f GewO ermöglichen eine sofortige elektronische Eintragung von Gewerbeanmeldungen ins GISA, ohne manuelle Prüfung, sofern alle gesetzlichen Voraussetzungen durch Echtzeit-Validierungen erfüllt sind. Datensicherheitsmaßnahmen gem DSGVO sind streng implementiert, inklusive ISO-Zertifizierungen, verschlüsselter Kommunikation, Passwortschutz, und kontrollierter Zugriffsrechte, um die Integrität und Sicherheit der GISA-Datenbanken zu gewährleisten. Änderungen werden nur nach sorgfältiger Prüfung und Dokumentation vorgenommen.
Wesentlich ist, dass der Umstand, dass eine sofortige elektronische Eintragung nicht erfolgen kann, in keiner Weise bedeutet, dass das Anbringen damit auch zwingend negativ erledigt wird. Dies bedeutet nur, dass eine manuelle Prüfung durch einen Menschen erforderlich ist. In diesen Fällen läuft dann der behördliche Prüf- und Erledigungsvorgang, wie bisher gewohnt, gem § 340 GewO ab.
Im Zuge der Novelle neu eingeführt wurde ein neuer Abs 8 in § 13 GewO, welcher besagt:
Eine Nachsicht gem § 26 GewO kann nicht erteilt werden.
Die Gewo-Novelle 2024 führte auch zu einer Änderung des § 87 GewO bezüglich des Entzugs der Gewerbeberechtigung.
Teile der GewO-Novelle 2024 (zB § 13 GewO, § 87 GewO) sind bereits mit 23. Juli 2024 in Kraft getreten.
Insbesondere die §§ 342 und 343 GewO bedürfen jedoch einer entsprechenden Entwicklungszeit zur technischen Umsetzung im GISA sowie zur Vorbereitung der Behörden auf diese neue Verfahrensform. Deshalb treten diese Bestimmungen ab frühestens 01.01.2026 in Kraft. Bis dahin bleibt Zeit, die erforderlichen technischen und organisatorischen Anpassungen vorzunehmen.